Grosser Einsatz und ein paar verpasste Chancen in der Königsdisziplin

Am Sonntag fand auf der Selamatt im Toggenburg die Schweizer Meisterschaften über die Langdistanz im OL statt. Sie gelten vor Sprint und Mitteldistanz nach wie vor als Königsdisziplin der Einzelmeisterschaften. Über 1400 Teilnehmende besuchten denn auch den von der OL Regio Wil organisierten Anlass. Mit der Seilbahn erreichten die Läufer den Start auf der Selamatt-Breitenalp, einer Alphochebene unter den Churfirsten, die vollumfänglich beweidet und gut belaufbar ist. Doch fein coupierte, offene und halboffene Flächen mit Steinen und Felsen erforderten zwingend eine erhöhte, technische Aufmerksamkeit.

Der OLK Wiggertal nutzte den regionalen Toggenburger OL vom Samstag auf der Wolzenalp, um sich mit einem Klubweekend auf das Rennen einzustimmen. Die 28 Vereinsmitglieder wurden da schon infolge der nassen Verhältnisse stark gefordert und wussten deshalb, was sie am Sonntag erwartete. Dennoch konnte längst nicht alles Potential abgerufen werden, einige kämpften mit den physischen Anforderungen, andere begingen längere Suchaktionen.

 

Für einmal gab es sogar in den Meisterschaftskategorien keine Medaillen. Der älteste Teilnehmer des Vereins, Hans Baumann (Rheinfelden, H80) und die Jüngste, Anouk Bertschi (Gränichen, D10) kamen dem Podest am nächsten. Während es beim Senior eine halbe Minute war, die zur Medaille fehlten, haderte Anouk nach einem fehlerfreien Lauf wegen 3 Sekunden. Auch Bruder Maxim (H12) war sich keiner Fehler bewusst, doch reichte seine Zeit unter den mehrheitlich ein Jahr älteren Konkurrenten nur für Rang 9. Einen Achtungserfolg erzielte Eveline Husner (Wichtrach, DAL). Sie meisterte den technisch anspruchsvollen Parcours praktisch fehlerfrei und konnte sich so direkt hinter ehemaligen Spitzenathletinnen auf Rang 5 klassieren. Mia Sommerhalder (Strengelbach, DB) startete gut ins Rennen und legte Wert auf eine sichere Routenausführung. Bis zu Posten 3 gelang ihr dies ausgezeichnet, danach musste sie etwas korrigieren. Sie fiel zurück, kämpfte sich aber bis ins Ziel noch auf den 5. Platz vor. Ein Spitzenergebnis vergab auch Jan Wullschleger (Strengelbach, HAK). Ohne seinen Fehler wäre weit mehr als der 9. Schlussrang möglich gewesen. Auch wenn die Wiggertaler nicht ganz zur gewohnten Hochform auflaufen konnten (es waren auch krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle zu verzeichnen), war es dennoch für alle eine unvergessliche sportliche Herausforderung.